Wer realistisch und nach der Natur zeichnen oder malen möchte, findet in einem Stillleben ein ideales Motiv. Porträts bieten sich dem Anfänger und auch dem Fortgeschrittenen nicht so an, da das Einfangen einer Persönlichkeit doch schon sehr anspruchsvoll ist und nicht jedem liegt. Und Landschaftsansichten überfordern manchen Künstler, da sie es erfordern, eine Auswahl der dargestellten Details zu treffen und zu abstrahieren, um einen lebendigen Eindruck zu erzeugen.
Stillleben komponieren
Sie können wählen, aus welchen Gegenständen Sie ein Stillleben komponieren möchten. Sehr beliebt sind Blumen, Früchte oder andere Esswaren, die zu einem gefälligen Arrangement zusammen gestellt werden können. Aber auch Bücher, Musikinstrumente oder Geschirr und Gläser lassen sich zu sehr reizvollen Kompositionen kombinieren.
Arrangieren Sie die Gegenstände, für die Sie sich entschieden haben, so lange, bis Sie eine ausgewogene Komposition bekommen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Gegenstände nicht zu symmetrisch anordnen, da ein solches Arrangement schnell langweilig und spannungslos wirkt.
Wenn Sie noch nicht so versiert sind, bietet es sich an, dass Sie sich eher für Gegenstände mit einer einfach darzustellenden Oberfläche und Textur entscheiden. Glänzendes Metall, transparentes Glas oder sehr klein strukturierte oder gemusterte Oberflächen erfordern einige Erfahrung, wenn man sie naturgetreu wiedergeben möchte. Stumpfe und eher matte Oberflächen sind da deutlich einfacher in der Umsetzung.
Stillleben ausführen
Fertigen Sie zuerst eine lockere Skizze Ihres Stilllebens an, bei der Sie sich auf die Umrisse konzentrieren und die Details erst einmal vernachlässigen. Kontrollieren Sie die Gesamtwirkung, ändern Sie gegebenenfalls noch einmal das Arrangement, bis Sie zufrieden sind.
Nun können Sie in der von Ihnen gewählten Technik eine erste farbige Lasur anlegen, um auch die farbliche Ausgewogenheit beurteilen zu können. Kolorieren Sie immer alles parallel, damit Sie ständig das Zusammenspiel der Farben und die Gesamtwirkung vor Augen haben. Auch den Hintergrund sollten Sie in diesem Schritt farblich anlegen, weil er genau so wichtig für das fertige Bild ist wie die Gegenstände Ihres Stilllebens.
Jetzt können Sie Ihr Stillleben ausarbeiten. Legen Sie Schattenbereiche und Glanzlichter an, fügen Sie wichtige Details hinzu und vertiefen Sie die Farbgebung, bis Sie die Töne Ihres Motivs getroffen haben. Erzeugen Sie notwendige Texturen, indem Sie nicht nur mit glatten Farbflächen arbeiten, sondern mit einem harten Pinsel oder einem Spachtel auch strukturierte Flächen erzeugen, die die Textur des Gegenstandes passend wiedergeben.
Zum Schluss überprüfen Sie noch einmal die Gesamtwirkung und setzen letzte Glanzlichter oder intensivieren die Schatten noch ein wenig. Und dann sollten Sie Ihr fertiges Werk natürlich mit einem passenden Firnis vor schädlichen Einwirkungen schützen.